Freitag, 25. Juli 2014

Die Burgen von Bellinzona



Herausgewachsen aus einen spätantiken Kern auf dem Felshügel des Castelgrande, beruht die heutige Gestalt der Talsperre vor allem auf der umfangreichen Bautätigkeit der Herzöge von Mailand im 15. Jahrhundert. Damals ist eine mächtige, das ganze Tal abschliessende Festung entstanden, die dem kriegerischen Vordringen der Eidgenossen Einhalt gebieten sollte. Mit ihren Mauern, Türmen, Zinnen und Toren löst diese imposante Befestigungsanlage, die in der Unesco Liste des Weltkulturerbes im Jahr 2000 aufgenommen wurde, auch beim heutigen Betrachter Erstaunen aus.
 


Die Burg Sasso Corbaro wurde auf Befehl des Herzogs von Mailand in etwas mehr als sechs Monaten ununterbrochene 4 Tag und Nachtarbeit im Anschluss an die Schlacht von Giornico im Jahre 1479 erstellt. Der mit ihrem Bau beauftragte Militäringenieur Benedetto Ferrini aus Florenz starb kurz vor der Fertigstellung an der Pest. Die Burg wurde nach dem Hügel benannt, auf dem sie sich mit dem ganzen Stolz der Renaissance erhebt. Unter der Herrschaft der Eidgenossen wurde sie Burg Unterwalden und im Jahre 1818 Santa Barbara getauft. Die Bellinzonesi nennen sie auch Castello di Cima. Sie ist die dritte der Befestigungen, die von den Herzöge von Mailand zur Verstärkung der Abriegelung des Ticinotals erstellt wurden.

Nach 1798 wurde sie sich selbst überlassen and wäre sicher zerfallen, wenn sie der Kanton anfangs 1870 nicht einer privaten Gesellschaft, die ein Hotel daraus machen wollte, und später an drei Bellinzoneser Familien, die sie in eine Sommerresidenz umbauten, weitergegeben hätte.

 
Vom Hügel Montebello aus, auf dem diese Burg 90 Meter über der Stadt thront, bicken wir auf das Castelgrande hinunter.
Hier teilten sich die Mauern, die die Altstadt umfingen und sich mit denjenigen, trafen, die vom Felsen S. Michele hinunterstiegen. Teile dieser Ringmauer, die die nördliche und südliche Flanke der riesigen dreieckigen Festung beschützten, bestehen heute noch.

Interessant ist das vor einigen Jahren in der Piazza del Sole zum Vorschein gekommene Mauerstück, das im Rahmen der gesamten Neugestaltung dieses Platzes renoviert wurde Burganlage, welche mehrmals restauriert wurde, stammt aus dem 13.-14. Jhdt. Sie soll von den Rusconi erbaut worden sein, welche sie auch unter der Herrschaft der Visconti noch lange benutzten. Die äusseren Burghöfe mit ihren Türmen wurden im 14. und 15. Jhdt. errichtet und verdanken ihre heutige Form den Ingenieuren der Sforza Ursprünglich hiess die Burg Castel Piccolo. Unter der eidgenössischen Besatzung wurde sie auf Burg Schwyz und später, 1818, auf S. Martino umgetauft. Gegen Ende des  18. Jhdts kam sie in den Besitz der Familie Ghiringhelli. 1903, aus Anlass der 100-jährigen Unabhängigkeit des Tessins, wurde sie vom Kanton erstanden und zum ersten Mal restauriert.


Grabungen in den Jahren 1984-85 bezeugen eine erste Besiedlung des Hügels von Castelgrande in der Neusteinzeit, also ca. 5500 vor Christus.
Auf dieser Siedlung, die wahrscheinlich bis zur Römerzeit laufend weiterentwickelt wurde, erbaute man im 4. Jahrhundert n. Chr. die erste Festung. Grabungen sowohl als auch Dokumente aus dem 6. Jhdt bestätigen das Bestehen dieser Befestigungsanlage. Im  14. Jhdt taucht erstmals der lateinische Name für Castelgrande, Castel Magnum, auf.

Das heutige Aussehen des Innenhofs, die Wiederherstellung der Zugänge, der Lift und die Treppe zur Stadt sowie der teilweise neue Innenausbau sind das Resultat der Restaurierung von 1984-911 die der Architekt  Aurelio Galfetti geleitet hat. Ein besonderes Merkmal im Landschaftsbild von Bellinzona sind der 27 m hohe "weisse Turm" und der 28 m hohe "schwarze Turm", erbaut 1250-1350. Die Ringmauer mit Zinnen unterteilt die Burg in drei grosse Sektoren; eine mächtige Mauer verläuft zudem zur Stadt hinunter. Zur Zeit der Visconti führte sie über den felsigen Vorsprung bis zum Fluss Ticino hinunter. Erbaut gegen Ende des l4. Jhdts, wurde sie in den Jahren 1486-89 von den Sforza verstärkt und im Jahr 1515 von einer Ueberschwemmung, der "buzza di Biasca", zum Teil zerstört.

Die Burg gewährt einen einzigartigen Ausblick. Steile Gässchen führen von der Piazza Nosetto und der Piazza Collegiata auf den Schlosshügel; ein Zugang führt über die Mauer vom Viale Portone her; von der Piazza del Sole aus steht der Lift zur Verfügung.

Öffnungszeiten:
April - Juni / September - Ocktober
Montag - Sonntag 10.00 - 18.00
Juli - August
Montag - Sonntag 10.00 - 19.00


Super Atmosphäre und sehr interessante Besichtigungen.

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